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Im Bereich der Arbeitssicherheit spielt die elektrostatische Entladung (ESD) eine wichtige Rolle. ESD ist die Abkürzung für „Electro-Static Discharge“. Um die Sicherheit von Mitarbeitenden und Produkten zu gewährleisten, ist es unerlässlich, auf die richtige ESD-Kleidung zu achten. In diesem Beitrag informieren wir Sie über die ESD Gesetzgebung, ESD Normen und Standards sowie die ESD Zertifizierung von Kleidung. Ob in der Geschäftsleitung, im Einkauf, als Mitglied des Betriebsrats oder Sicherheitsfachkraft – wir unterstützen Sie dabei, die richtige ESD Kleidung für Ihr Unternehmen auszuwählen und die gesetzlichen Anforderungen einzuhalten.

ESD – was bedeutet das?

ESD steht für „elektrostatische Entladung“ und bezieht sich auf das plötzliche Freisetzen von elektrischer Energie. Diese entsteht, wenn zwei Materialien in Kontakt kommen oder voneinander getrennt werden. Die Entladung kann zu Funkenbildung oder Spannungssprüngen führen, die für Menschen unangenehm oder sogar gefährlich sein können. ESD kann empfindliche elektronische Bauteile und Geräte beschädigen oder zerstören, was zu kostspieligen Reparaturen oder Produktionsausfällen führen kann.

In elektrostatisch gefährdeten Arbeitsbereichen, wie der Elektronikindustrie, der Automobilindustrie oder in explosionsgefährdeten Zonen ist es daher von größter Bedeutung, präventive Maßnahmen gegen ESD einzusetzen. Dazu zählt unter anderem das Tragen von ESD Kleidung. Diese schützt Mitarbeitende und Produkte vor den Gefahren der elektrostatischen Entladung und entspricht den gesetzlichen Vorgaben.

ESD Schutzkleidung ist ein wichtiger Bestandteil für Unternehmen in der Elektronikfertigung, IT, Telekommunikation und anderen Branchen, in denen elektrostatische Entladungen ein Risiko darstellen.

Zwei Personen auf Baustelle, die Arbeitskleidung tragen und sich unterhalten

ESD Normen und Standards

Die Vorgaben stellen sicher, dass die gesamte Arbeitsumgebung im sogenannten EPA (Electrostatic Protected Area), also der ESD-Schutzzone einen effektiven Schutz vor elektrostatischer Entladung bieten. Die ESD-Kleidung ist dabei ein Baustein von vielen anderen.

Im Folgenden gehen wir auf die grundlegenden ESD-Normen und Standards ein und erläutern, welche spezifischen Anforderungen für verschiedene Branchen und Anwendungen gelten.

ESD Gesetzgebung – Grundlagen

Die Normen und Standards für ESD Kleidung sind in der internationalen Norm IEC 61340-5-1 festgelegt. Sie enthält Anforderungen und Prüfverfahren für Materialien, die in elektrostatisch gefährdeten Bereichen eingesetzt werden. Die Norm legt auch die Anforderungen an ESD Schutzkleidung fest, die in solchen Bereichen getragen werden muss.

Spezifische Normen für Branchen und Anwendungen

Je nach Branche und Anwendungsbereich können zusätzliche ESD Normen und Standards gelten. Es gibt unter anderem spezifische Vorgaben für die Elektronikindustrie oder Automobilindustrie.

Damit Ihr Unternehmen die branchenspezifischen Anforderungen erfüllt, sollten Sie sich eingehend über die relevanten ESD Normen und Standards informieren. Hier möchten wir die wichtigsten Normen für Sie aufzählen:

  • DIN EN 61340-5-1 Elektrostatik – Teil 5-1: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene – allgemeine Anforderungen
  • ANSI/ESD S20.20: Dieser US-amerikanische Standard ist für die Entwicklung von ESD-Schutzprogrammen verantwortlich.
  • EN 61340-4-9: In dieser europäischen Norm sind die Anforderungen an das Standardprüfverfahren für spezielle Anwendungen – Kleidung festgelegt.
  • ISO 14644: Diese internationale Normenreihe bezieht sich auf Reinräume und zugehörige kontrollierte Umgebungen, in denen ESD-Schutz von besonderer Bedeutung ist.
  • IPC-A-610: Dieser Standard für die Elektronikindustrie beschreibt Anforderungen für die Montage und Fertigung von elektronischen Baugruppen und behandelt auch ESD-Schutzmaßnahmen.

Je nach Branche und Anwendungsbereich können zusätzliche ESD Normen und Standards gelten.

Zwei Personen aus der PV-Branche, die ESD-Kleidung tragen und eine Messung durchführen

ESD Zertifizierung von Kleidung

Die ESD Zertifizierung von Kleidung ist ein entscheidendes Kriterium, um sicherzustellen, dass die Schutzkleidung in elektrostatisch gefährdeten Bereichen den der Norm definierten Anforderungen entspricht. Sie muss einen effektiven Schutz vor elektrostatischer Entladung gewährleisten.

Im Folgenden erklären wir, was eine ESD Zertifizierung ist und welche Aspekte Sie bei der Auswahl von ESD Kleidung beachten sollten, um die richtige Schutzkleidung für Ihr Unternehmen zu finden.

Was ist eine ESD Zertifizierung?

Die ESD Zertifizierung von Kleidung gewährleistet, dass diese die Anforderungen der ESD Norm EN 61340-5-1 erfüllt. Bei der Zertifizierung werden die Materialien aus denen die Kleidung besteht, sowie deren Verarbeitung und Design geprüft, ob die definierte Menge Spannung im definierten Zeitraum abgebaut wird.

Erfüllt die ESD-Kleidung die Vorgaben in der o.g. Norm, erhält sie eine sogenannte Baumusterprüfbescheinigung. Diese dürfen ausschließlich von unabhängigen, zugelassenen Prüfinstituten ausgestellt werden.

Worauf ist bei der Auswahl von ESD Kleidung zu achten?

Bei der Auswahl von ESD-Kleidung sollten Sie auf die gültige Zertifizierung nach der ESD Norm EN 61340-5-1 achten. Fordern Sie bei der Beschaffung die Baumusterprüfbescheinigung an und achten Sie auf die entsprechende Kennzeichnung im Textil. Auf der Kleidung muss das gelbe ESD-Symbol aufgebracht sein, so dass auf den ersten Blick erkannt werden kann, dass es sich um ESD-Schutzkleidung handelt. Weitere Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Tragekomfort: Die Kleidung sollte bequem sein und gut sitzen, damit sich die Mitarbeiter darin wohlfühlen.
  • Atmungsaktivität: Die Materialien sollten atmungsaktiv sein, das erhöht die Trageakzeptanz
  • Langlebigkeit: Die Kleidung sollte aus hoch leitfähigem Gewebe bestehen, bei dem ein Gitter aus Carbonfasern eingearbeitet ist. Die elastischen Carbonfaser stellen eine lange Lebensdauer sicher.
Person, die ESD-Kleidung trägt und PV-Anlage montiert

Fazit

ESD-Kleidung ist ein wichtiger Bestandteil einen effektiven Schutz vor unkontrollierter elektrostatischer Entladung zu gewährleisten. Unternehmen sollten auf zertifizierte ESD-Kleidung, die die entsprechende Kennzeichnung aufweist, achten. Dadurch können sie die Einhaltung der relevanten ESD-Normen und Standards, in Bezug auf die Kleidung, sicherstellen.

Wir bei dmw – die mietwäsche bieten Ihnen eine umfassende Auswahl an ESD-Kleidung. Für das Erhalten der Schutzfunktion und eine möglichst lange Lebens- und Einsatzdauer bieten wir Ihnen ein komplettes Dienstleistungspaket. Das beinhaltet neben der Vermietung insbesondere das fachgerechte Waschen, Trocknen und Reparieren, sowie das regelmäßige Anliefern und Abholen der Arbeitskleidung. Wir unterstützen Sie dabei, die passende ESD-Kleidung für Ihr Unternehmen auszuwählen und die gesetzlichen Anforderungen einzuhalten. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine individuelle Beratung und erfahren Sie mehr über unsere Produkte und Dienstleistungen.

FAQ

Was bedeutet ESD?

ESD (electro static discharge) steht für „elektrostatische Entladung“ und bezieht sich auf die plötzliche Entladung von elektrischer Energie, die beim Kontakt oder bei der Trennung von zwei Materialien entstehen kann. ESD-Schutzmaßnahmen schützen elektronische Bauteile vor Schäden und /oder Zerstörung.

Warum ist ESD Kleidung wichtig?

ESD-Kleidung schützt Produkte vor den Gefahren der unkontrollierten elektrostatischen Entladung. Sie minimiert das Risiko von ESD-bedingten Schäden und hilft Unternehmen, die gesetzlichen Anforderungen, die in der ESD-Schutzzone (EPA) gelten, einzuhalten.

Was sollte bei der Auswahl von ESD Kleidung beachtet werden?

Achten Sie darauf, dass die ESD-Kleidung nach der Norm EN 61340-5-1 zertifiziert ist. Berücksichtigen Sie auch den Tragekomfort, die Atmungsaktivität sowie die Langlebigkeit der Kleidung.