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Hautschutz im Betrieb ist ein Thema, das häufig vernachlässigt wird. Dabei ist die Haut das größte Organ des Menschen. Sie ist auch das schwerste Organ des Menschen und macht bis zu einem Siebtel des Körpergewichts aus. Die Haut besteht aus mehreren Schichten und ist somit sehr robust, womit sie die inneren Organe schützen kann.

Es ist deshalb immens wichtig, die Haut auch beim Arbeiten zu schützen. Wir von dmw – die mietwäsche erklären Ihnen in diesem Beitrag, wie Hautschutz im Betrieb geht.

Was gefährdet die Haut?

Die Haut kann durch Einflüsse aus zweierlei Bereichen geschädigt werden, und zwar durch die mechanische oder die natürliche Schädigung:

Bei der mechanischen Schädigung wird die Haut durch künstliche Einflüsse geschädigt, beispielsweise durch herumfliegende Späne oder durch Reinigungsmittel. Diese sowie weitere Chemikalien und anderweitige chemische Arbeitsmittel enthalten Chemikalien, die die Haut bei direktem Kontakt schädigen und im schlimmsten Fall sogar Narben hinterlassen können. Sie verursachen selbst bei einem nicht sichtbaren Hautkontakt Mikroschnitte, durch die weitere Arbeitsmaterialien tief in die Haut eindringen können. Diese Mikroschnitte können die gleiche Tiefe erreichen wie Schnitte oder Messerstiche. 

Mit der natürlichen Schädigung sind Einflüsse aus der Umwelt gemeint, wie UV-Licht oder Hitze. UV-Licht – sei es künstlich oder natürlich – kann zu einer leichten Hautrötung bis hin zur Blasenbildung auf der Haut führen und somit einen Sonnenbrand verursachen. Bei einer Häufung solcher Vorfälle können daraus eine vorzeitige Hautalterung oder Hautkrebs entstehen, wobei letzteres die deutlich unschönere Variante wäre. Hitze sorgt ebenfalls für eine vorzeitige Hautalterung, da sie der Haut Hyaluron entzieht, welches der Haut Feuchtigkeit verleiht. Durch den Mangel an Hyaluron verliert die Haut zunehmend an Stabilität und altert vorzeitig.

Was sind hautbelastende Betriebe?

Es gibt Betriebe, bei denen Hautschutz eine größere Rolle spielt als bei anderen. Die Branche, in der die Haut am meisten belastet wird, ist die des Handwerks. Besonders belastet dabei sind Sie im Metall- und im Holzhandwerk:

Im Metallhandwerk sind Sie besonders herumfliegenden Metallspänen ausgesetzt, die bei Ihnen Mikroverletzungen verursachen können, wodurch chemische Arbeitsmittel leicht in tiefere Hautschichten eindringen und Schaden anrichten können. Arbeitsmittel, mit denen Ihnen so etwas leicht passieren kann, sind unter anderem Lösemittel, Kühlschmierstoffe oder stark scheuernde Hautreinigungsmittel. 

Im Holzhandwerk sind Sie ebenso herumfliegenden Spänen ausgesetzt, dieses Mal aber aus Holz statt aus Metall, und zusätzlich auch Schleifstaub, welcher Ihrer Haut Hyaluron und dadurch Feuchtigkeit und Stabilität entzieht. Auch hier sind Sie mechanischen Schädigern ausgesetzt, etwa durch Lacke oder Holzschutzmittel. Es kann Ihnen auch hier leicht passieren, dass Sie durch herumfliegende Späne Mikroverletzungen auf Ihrer Haut bekommen und dadurch schnell durch Lacke oder ähnlichen chemischen Mitteln geschädigt werden können.

Welche Maßnahmen für Hautschutz im Betrieb gibt es?

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat Richtlinien veröffentlicht, die regelmäßig angepasst werden und durch Arbeitgebende und Arbeitnehmende einzuhalten sind, um Schlimmeres zu verhindern.

Um zu bestimmen, in welchem Maße diese Richtlinien und Maßnahmen eingesetzt werden sollen, sollte zunächst der Arbeitsplatz durch den Betriebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssicherheit gründlich inspiziert werden, um die Intensität der durch die DGUV vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.

Hautschutzplan

Die DGUV hat auf ihrer Website drei Varianten eines Hautschutzplans veröffentlicht:

Die erste Variante gibt vor, dass auf den Hautschutz und auf die Hautpflege geachtet werden muss, ansonsten aber keine weiteren Maßnahmen notwendig sind. 

Die zweite Variante übernimmt die Maßnahmen der Variante 1, legt aber zusätzlich fest, dass Schutzhandschuhe getragen werden müssen, sobald es erforderlich ist. 

In der dritten Variante werden die beiden vorherigen Maßnahmen wieder übernommen, zusätzlich soll seitens des Arbeitgebenden für ausreichend Desinfektionsmittel gesorgt werden. 

Bevor eine der drei Varianten aber umgesetzt werden kann, sollten zwei wichtige Schritte erfolgen:

Zunächst sollten ein Betriebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssicherheit den kompletten Arbeitsplatz begehen und entscheiden, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Anschließend sollten die Entscheidungen dieser beiden Personen mit dem weiteren Betriebsrat besprochen werden. 

Ebenso sollte besprochen werden, wie diese Maßnahmen am besten umgesetzt werden. Erst wenn alles feststeht, sollte der entsprechende Hautschutzplan allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden.

Hautpflege

Hautpflege fördert den Hautschutz und hilft der Haut, sich schneller zu regenerieren. Da Hautpflegemittel jedoch keine direkten Hautschutzmittel sind, d. h. sie schützen die Haut nicht unmittelbar wie Schutzhandschuhe, sollten sie erst nach der getanen Arbeit aufgetragen werden. 

Das dient dazu, eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Hautschutzmitteln zu vermeiden: Mit eingecremten Händen sind die Schutzhandschuhe durch den Cremefilm auf der Haut von innen rutschig und könnten die weitere Arbeit gefährden.  

Da die meisten chemischen Arbeitsmittel der Haut Feuchtigkeit und Fette entziehen, sollten Sie bei der Auswahl der richtigen Creme darauf achten, dass diese rückfettend ist. Das bedeutet, dass sie Tensidpräparate enthält, welche Ihrer Haut wichtige Fette zurückgeben und sie regenerieren.

Hautreinigungsmittel

Hautreinigungsmittel dienen der persönlichen Hygiene und dem Zweck, den während der Arbeit entstandenen Schmutz abzuwaschen. Hierbei sollten möglichst schonende und parfümfreie Reinigungsmittel eingesetzt werden, um die Haut nicht zu sehr zu irritieren. 

Jeder Reinigungsvorgang irritiert die Haut, weswegen Sie sie mit schonenden und parfümfreien Reinigungsmitteln am besten behandeln können. Nach dem Reinigen Ihrer Haut sollten Sie darauf achten, Ihre Haut nicht mit einem Gemeinschaftshandtuch oder einem Heißlufttrockner abzutrocknen, da beides nicht sehr hygienisch ist.

Handschuh (Handschuhplan)

Schutzhandschuhe sind wichtig für eine sichere Arbeit und Bestandteil der Hautschutzplanvarianten zwei und drei. Es ist jedoch nicht sinnvoll, sie überall anzuziehen: Bei Arbeitsgeräten mit frei rotierenden Maschinenteilen, insbesondere Bohrgeräten, kann es mitunter sehr gefährlich werden, Schutzhandschuhe anzuhaben, da diese vom frei rotierenden Maschinenteil erfasst und mitgezogen werden können. Dadurch können schwere Verletzungen entstehen oder es kann schlimmstenfalls sogar zum Todesfall kommen.

Schutzhandschuhe sind nicht gleich Schutzhandschuhe. Es gibt nicht „die einen Schutzhandschuhe“, die gegen alles Mögliche schützen. Manche Unternehmen schreiben vor, dass die Schutzhandschuhe besonders gut gegen thermische Einwirkungen schützen sollen, andere verlangen Schutzhandschuhe, die gut gegen chemische Einwirkungen schützen. 

In der BG ETEM und deren Mitgliedsunternehmen werden beispielsweise Schutzhandschuhe gegen chemische, biologische, elektrische und mechanische Einflüsse verwendet. Es gibt jedoch auch Schutzhandschuhe, die gegen Kontamination durch radioaktive Mittel oder gegen die Einwirkung von Mikroorganismen schützen. Die jeweiligen Eigenschaften der Schutzhandschuhe sind auf dem Etikett vermerkt, falls Sie also nach einem neuen Paar Schutzhandschuhe suchen, sollten Sie also auf jeden Fall einen Blick darauf werfen. 

Das Arbeiten mit Schutzhandschuhen kann jedoch auch für die tragende Person unschön enden. Durch Allergien können Hautirritationen durch das Material der Schutzhandschuhe ausgelöst werden, die gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Schutzhandschuhe regelmäßig nutzen, bevor die Schutzwirkung durch Abnutzung nicht mehr funktioniert.

Arbeitsmedizinische Vorsorge

Unter bestimmten hautgefährdenden Umständen ist eine arbeitsmedizinische Vorsorge Pflicht: Und zwar wenn Angestellte einer Feuchtarbeit nachgehen, die mindestens vier Stunden am Tag stattfindet. 

Feuchtarbeit bezeichnet eine Tätigkeit, die regelmäßig mit Wasser, feuchten Lebensmitteln, Desinfektionsmittel oder regelmäßigem Händewaschen in Berührung kommt. Durch die Nässe werden Hautkrankheiten begünstigt, weswegen eine regelmäßige Vorsorge unabdingbar ist. 

Zusätzlich ist eine arbeitsmedizinische Vorsorge Pflicht, wenn Sie einer Tätigkeit nachgehen, bei der Sie regelmäßig mit chemischen Stoffen oder radioaktivem Material in Berührung kommen.

Schutzhandschuhe, Schutzhelm, Hörschutz auf Tisch

Fazit

Hautschutz im Betrieb ist enorm wichtig. Die Haut kann leicht geschädigt werden, besonders durch mechanische oder natürliche Einflüsse. Mechanische Einflüsse bezeichnet alles, das nicht natürlich ist, Metallspäne oder Lösungsmittel zum Beispiel. Diese dringen in die Haut ein und richten mitunter schwere Schäden an, die Hauterkrankungen begünstigen.

Natürliche Einflüsse sind UV-Licht und Hitze. UV-Licht schädigt die Hautzellen und sorgt für einen Sonnenbrand, Hitze entzieht der Haut Feuchtigkeit, wodurch sie an Stabilität verliert und vorzeitig altert. Besonders im Metall- und Holzhandwerk ist man gefährdet, sei es durch die herumfliegenden Holz- und Metallspäne oder durch die verwendeten Chemikalien und Lösungsmittel, die schlecht für die Haut sind. 

Die DGUV hat Richtlinien und Maßnahmen festgelegt, um die Haut bestmöglich beim Arbeiten zu schützen. Sie bestehen aus mehreren Varianten, bei Variante 1 sind „nur“ Hautschutz und Hautpflege notwendig, bei Variante 2 kommen die Schutzhandschuhe dazu und bei Variante 3 wird Desinfektionsmittel erforderlich.

Bei der Hautreinigung sollten Sie darauf achten, dass diese möglichst schonend erfolgt, um die Haut nicht unnötig zu irritieren. Bei den Handschuhen sollten Sie besonders auf das Etikett achten, um zu sehen, wogegen die Handschuhe schützen. Zusätzlich ist bei bestimmten Arbeiten die medizinische Vorsorge seitens des Arbeitgebenden Pflicht.

FAQ

Was versteht man unter Handschutz?

Unter Handschutz versteht man den Schutz der Hände des Arbeitenden. Handschutz ist verpflichtend, sobald bei einer Tätigkeit eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Diese Pflicht gilt jedoch nicht, wenn der Arbeitende mit einer Maschine mit rotierenden Maschinenteilen arbeitet.

Das liegt daran, dass diese rotierenden Maschinenteile die Handschuhe und den Arbeitenden, egal, wie fest die Handschuhe sitzen, mitreißen und mitunter schwer verletzen können. Schutzhandschuhe sind jedoch nicht universell gegen alles schützend. Das Material von Schutzhandschuhen ist stets auf eine bestimmte Gefahr ausgerichtet, zum Beispiel radioaktives Material.

Warum ist es wichtig, die Haut zu schützen?

Die Haut ist das äußere Organ des Menschen. Sie bildet die natürliche Schutzbarriere und schützt die inneren Organe vor äußeren Einflüssen, die sie schwer schädigen können. 

Wer übernimmt die Kosten für Hautschutz im Betrieb?

Die Kosten für den Hautschutz im Betrieb werden grundsätzlich vom Arbeitgebenden übernommen. Dieser ist verpflichtet, seine Arbeitskräfte vor gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Dazu gehört auch der Schutz der Haut, wenn die Tätigkeit dies erfordert.