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Nach der aktuellen Norm EN 471 schreibt der Gesetzgeber im Bereich öffentlicher Verkehrswege Warnkleidung unterschiedliche Schutzklassen vor. Die verschiedenen Warnschutzkleidungsklassen werden entsprechend dem Reflexionsgrad und der Größe des Glanzlichtbereichs unterteilt. Je größer die Gefahr, desto größer sollte die reflektierende Fläche der Schutzkleidung sein. Hier kommt der hochreflektierende Warnanzug bestehend aus Warnjacke und Warnhose zum Einsatz.

Anforderungen an Warnkleidung,- und Westen

Warnkleidung ist eine bestimmte Schutzkleidung, die dazu dient, den Träger (Verkehrsteilnehmer) aus großer Entfernung zu schützen, in dem sie ihn sichtbar macht – sowohl bei Nebel, Regen oder Schneefall als auch bei Tageslicht und Nacht. Besonders für die Sichtbarkeit bei Nacht muss Warnkleidung einen reflektierenden Streifen besitzen. Die Reflexion der Warnkleidung soll es einem ermöglichen, frühzeitig gesehen zu werden, wodurch die Person besser geschützt wird. Reflektierende Bänder auf Warnschutzkleidung reflektieren nachts das Licht von Autoscheinwerfern zurück zum Fahrer, damit der Träger sofort erkannt werden kann. Die Streifen sollten horizontal und vertikal auf dem Kleidungsstück verteilt sein, damit der Träger in verschiedenen Positionen gut sichtbar ist.

Fluoreszierendes Hintergrundmaterial ist der beste Kontrast von Umweltwarnkleidung unter den unterschiedlichsten Sichtverhältnissen. Je größer die Fläche des fluoreszierenden Grundmaterials ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es aus der Ferne und/oder bei schlechten Sichtverhältnissen erkannt wird. Gerade bei Nebel in der Nacht ist dies essenziell.

Wem ist Warnschutzkleidung zu empfehlen?

Warnschutzkleidung sollte von Personen getragen werden, die auf öffentlichen Wegen und Straßen ohne Schutz im Straßenverkehr arbeiten. Selbst, wenn Sie nur kurz an diesen Stellen arbeiten, sollten Sie immer Warnschutzkleidung tragen. Zusätzlich sollten Sie, falls Sie sich auf dem Seitenstreifen befinden, eine Warnweste tragen.

Gemäß der europäischen Rahmenrichtlinie 89/391/EWG sind Arbeitgeber dafür verantwortlich, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu schützen. Die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wird durch die europäische Personenrichtlinie 89/656/EWG geregelt.

Kategorie 1: Die niedrigste Einstufung

Diese Warnschutzkleidungsklasse stellt den niedrigsten Sicherheitsgrad dar und darf nur auf Straßen getragen werden, wo eine maximale Geschwindigkeit von 30 km/h gilt. Diese Klasse ist in der Regel nur für den Privatgebrauch geeignet, besonders, wenn Sie sich gerne in der Dämmerung oder im Dunkeln draußen aufhalten und bewegen. Zu dieser Warnklasse gehören beispielsweise reflektierende Gurte oder Hosen. Warnschutzkleidung dieser Klasse gewährleistet den Trägern nur geringen Schutz und darf in Deutschland nur in Kombination mit weiterer Schutzkleidung getragen werden. Oftmals wird Warnschutzkleidung dieser Klasse für den Privatgebrauch getragen.

Kategorie 2: Die mittlere Einstufung

Warnschutzkleidung der Klasse 2 darf auf Straßen mit geringer Verkehrsbelastung getragen werden, auf denen die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gilt. Um mit Warnschutzkleidung der Klasse 2 optimal erkannt werden zu können, müssen ausreichende Sichtverhältnisse herrschen. Unter diese Klasse fällt Warnschutzkleidung wie etwa Warnschutzwesten, -shirts und -latzhosen.

Kategorie 3: Die höchste Einstufung

Allerdings gelten für diese dritte Klasse auch gesonderte Bestimmungen, was das Tragen der Warnschutzkleidung angeht. So dürfen etwa Hosen nicht gekürzt werden, da der Abstand des unteren Endes der Hose zum ersten Reflektorstreifen entsprechend der Norm vorgeschrieben ist und eingehalten werden muss. Demnach ist es auch unzulässig, die Hosenbeine hochzukrempeln, da dadurch wichtige Reflektorstreifen verdeckt werden können.

Tragen Sie im Zweifelsfall immer Warnkleidung der Kategorie 3!

Arbeiter in Warnschutzkleidung, die ein Solarpanel vor sich stehen haben Quelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/arbeiten-standort-innovation-erneuerbare-energie-8853510/

Was sollten Sie beachten?

Tragen Sie Ihre Jacke geschlossen, sodass das reflektierende Band den Oberkörper vollständig umgibt. Tragen Sie Hosen über den Stiefeln, da sonst der Reflexstreifen verdeckt wird. Die Warnschutzkleidung, egal welcher Klasse, darf nicht manuell gekürzt, anderweitig verändert oder innerhalb der Warnschutzklassen gewechselt werden, damit die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden können.

Person in Warnschutzkleidung auf Straße Quelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/strasse-kuste-blauer-himmel-putten-10206966/

Fazit

Wenn Sie im privaten Rahmen unterwegs sind, reicht es für Sie, wenn Sie Schutzkleidung der Klasse 1 tragen – sei es beim Joggen durch die Dunkelheit oder beim Spaziergang in der Dämmerung. Einfache Schutzkleidung reicht in diesen Fällen schon aus, um Sie beispielsweise für Autofahrer sichtbarer zu machen. Sind Sie beruflich auf den Straßen oder an anderen Orten, die Warnschutzkleidung erfordern unterwegs, dann dürfen Sie die Warnschutzkleidung der Klasse 1 höchstens auf dem Weg und auf den Fahrten tragen. Spätestens bei der Ankunft an Ihrem Arbeitsort sollten Sie Ihre Kleidung allerdings in Schutzkleidung der Klasse 2 oder 3 wechseln. Generell gilt für Sie: Wenn Sie nicht sicher sind, welche Schutzklasse Sie tragen sollten, ziehen Sie immer Schutzkleidung der Klasse 3 an!