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Schwitzen ist ein allzu gut bekanntes Problem. Es passiert nicht nur im Sommer, sondern auch bei potenziellen Gefahrensituationen oder anstrengenden Tätigkeiten wie Sport. Schwitzen ist ein natürlicher Prozess des Körpers, um uns zu schützen.

Es gibt Faktoren, die den Schweiß begünstigen, und Kleidungsstoffe, die besonders bei hohen Temperaturen angenehm zu tragen sind. Wir von dmw – die Mietwäsche erklären Ihnen, wieso Sie überhaupt schwitzen und welche Textilien Sie tragen können, um es zu begrenzen.

Warum schwitzen wir?

Jeder Mensch besitzt zwischen 2 und 4 Millionen Schweißdrüsen, die sich in der Haut auf dem ganzen Körper befinden. Diese werden in ekkrine und apokrine Schweißdrüsen unterschieden: Ekkrine Schweißdrüsen sondern das Sekret ab und apokrine Schweißdrüsen sind für den Duft des Sekrets verantwortlich. 

Sobald die eigene Körpertemperatur zu hoch wird, aktiviert das Nervensystem die Drüsen. Diese produzieren dann das Sekret und transportieren es über kleine Kanäle an die Hautoberfläche. Dort verdunstet es, wodurch sich der Körper abkühlt – man schwitzt. Prinzipiell könnte man die Schweißdrüsen auch als körpereigene Klimaanlagen bezeichnen, die den Körper vor Überhitzung schützen.

Faktoren, die das Schwitzen beeinflussen

Anstrengende Tätigkeiten beeinflussen das Schwitzen wesentlich. Wenn Sie sich sportlich verausgaben, merken Sie nach einiger Zeit, dass Sie anfangen zu schwitzen. Das liegt daran, dass durch die Muskelbewegungen Wärme im Körper erzeugt wird – die Körpertemperatur steigt. Durch die steigende Körpertemperatur wird das Nervensystem aktiviert, welches wiederum die unzähligen Schweißdrüsen aktiviert, damit der Körper abgekühlt wird.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Klima. Bedingt durch den Klimawandel werden die Sommer in ganz Europa – insbesondere in Südeuropa – immer heißer und länger. Weil durch die hohen Temperaturen die Körpertemperatur steigt, gerät der Körper schneller ins Schwitzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich bewegt oder nicht. 

Stress bzw. Nervosität haben ebenfalls einen Einfluss auf die menschliche Schweißproduktion. In Stresssituationen schüttet der Körper Botenstoffe wie Adrenalin oder Acetlycholin aus, wodurch die Durchblutung gesteigert wird. Wegen der gesteigerten Durchblutung weiten sich die Blutgefäße und es wird mehr Blut durchgepumpt. Durch diese erhöhte Leistung schlägt das Herz schneller und die Körpertemperatur steigt – das Nervensystem reagiert und aktiviert die Schweißdrüsen. 

Hormonelle Veränderungen tragen ebenfalls zu einem erhöhten Schwitzen bei. Hormonelle Veränderungen treten besonders während der Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre auf. Während dieser Veränderungen schwanken die Hormonspiegel und die Durchblutung und Körpertemperatur werden erhöht. Ein gestörter Hormonspiegel ist jedoch nicht nur ein Indiz für eine hormonelle Veränderung, er ist ebenfalls ein Indiz für eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes.  

Zuletzt ist natürlich auch die falsche Kleidung ein Faktor für ein erhöhtes Schwitzen. Hierbei kommt es nicht nur auf die Art der Kleidung an, es geht auch um das Material der Kleidung.

Welche Stoffe sollten im Sommer nicht getragen werden?

Prinzipiell sollten Sie keine Stoffe aus Kunstfasern für Ihr Sommeroutfit auswählen. Zu diesen Stoffen zählen Nylon, Polyester und Polyacryl.  Polyester ist – wie andere Stoffe aus Kunstfasern – nicht atmungsaktiv. Das bedeutet, dass der Stoff nicht luftdurchlässig ist. Die warme Luft am Körper staut sich und kann nicht gegen die etwas kühlere Außenluft ausgetauscht werden. Dadurch erhöht sich die Körpertemperatur und Sie fangen an, in Ihrem Kleidungsstück aus Polyester zu schwitzen. 

Nylon ist auch nicht atmungsaktiv. Zusätzlich sind die Kunstfasern des Stoffes so konzipiert, dass sie keinen Schweiß absorbieren können, wobei dieser sich auf der Haut sammelt und anfängt, unangenehm zu riechen. Sie werden also auch in einem Kleidungsstück aus Nylon schwitzen. 

Genauso sieht es mit Polyacryl aus. Der Stoff ist im Sommer nicht empfehlenswert. Das liegt daran, dass er – wie die beiden anderen Stoffe – nicht atmungsaktiv ist und somit kein Luftaustausch möglich ist.

Auswirkungen von ungeeigneten Stoffen beim Schwitzen

Ungeeignete Stoffe haben in Bezug auf Schwitzen unangenehme Auswirkungen. Zu den bekanntesten zählt das erhöhte Schwitzen in Kombination mit dem bekannten Schweißgeruch. Dieser Geruch entsteht, wenn sich die Luft aufgrund eines luftundurchlässigen Kleidungsstoffs – wie Nylon – an der Hautoberfläche und unter dem Stoff staut und weitere Wärme entsteht. Dadurch, dass die zusätzliche Wärme nicht abgeleitet werden kann, steigt die Körpertemperatur und der Körper fängt an zu schwitzen. Da der Schweiß aber nicht überall absorbiert werden kann, wenn bestimmte Hautstellen von einem nicht atmungsaktiven Stoff umhüllt sind, fangen die apokrinen Schweißdrüsen an, mehr und mehr Duftstoffe zu produzieren, die den typischen Schweißgeruch bilden. Zudem bilden sich an Stellen mit besonders vielen Schweißdrüsen Flecken, die sogenannten „Schweißflecken“. 

Durch bestimmte Umstände kann es eine noch unangenehmere und schmerzhafte Auswirkung geben: die Schweißflechte. Eine Schweißflechte entsteht, wenn sich der Schweiß an einer Hautstelle nicht absorbieren lässt und die kleinen Kanäle, die den Schweiß an die Hautoberfläche transportieren, an dieser Stelle verstopft sind. An der Hautstelle bilden sich dann viele Knötchen, die mitunter sehr schmerzhaft sein können. Diese können behandelt werden, indem man kalte Umschläge macht und sich in einer klimatisierten Umgebung aufhält.

Zusätzlich können die Kunstfasern durch den Schweiß aufgeraut werden und über die Haut kratzen, wodurch der Stoff unbequem zum Tragen wird. Dadurch werden zwar keine Schweißflechten ausgelöst, aber das Kleidungsstück ist dennoch sehr unbequem zu tragen.

Welche Eigenschaften machen einen Stoff gut gegen Schwitzen?

Der Stoff muss einige Voraussetzungen erfüllen, um gut gegen das Schwitzen zu sein:

Zunächst muss er atmungsaktiv sein. Damit er als solches eingestuft werden kann, muss der Stoff den Schweiß auf der Haut absorbieren können. Sollte er das nicht tun, bleibt der Schweiß auf der Haut kleben und verursacht im schlimmsten Fall eine Schweißflechte. 

Zusätzlich sollte er kühlend sein. Er sollte also so geschnitten sein, dass eine frische Brise von außen unter das Kleidungsstück geraten und ein Luftaustausch stattfinden kann, der den Körper abkühlt. Sonst passiert es – je nach Außentemperatur – recht schnell, dass sich die warme Luft an der Hautoberfläche anstaut. 

Zuletzt ist es noch wichtig, dass der Stoff saugfähig ist, um den entstandenen Schweiß notfalls aufsaugen zu können. Das ist wichtig, weil sonst der Schweiß auf der Haut kleben bleibt und für eventuelle Hautirritationen sorgen könnte.

Die besten Stoffe gegen Schwitzen

Die besten Stoffe gegen Schwitzen bestehen aus Naturfasern. 

Ein bekannter Stoff aus Naturfasern ist Baumwolle. Sie ist atmungsaktiv, hilft gegen das Schwitzen, ist kühlend und freundlich für diejenigen, die gegen Textilien allergisch sind. Baumwolle wird aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen, die beispielsweise in Kalifornien angebaut wird. 

Seide ist ein Stoff, der extrem kühlend wirkt, was im Sommer definitiv ein Vorteil ist. Er wird durch das Abtöten der Seidenraupen im Kokon gewonnen und dann zu einem Stoff gewoben. 

Viskose ist ein ähnlicher Stoff wie Seide und ebenso gut gegen das Schwitzen. Der Stoff wird aus der Zellulose verschiedener Bäume – wie der Buche – gewonnen und dann aufwändig verarbeitet.

Kleidung aus Leinen ist besonders im Sommer beliebt, da die Faser des Stoffs grob und damit luftdurchlässig ist. Die Leinenfaser wird aus Flachs gewonnen und hat schon lange eine wichtige Bedeutung in der Bekleidungsindustrie. Zusätzlich ist der Stoff geruchs- und schmutzabweisend, reißfest und feuchtigkeitsregulierend. 

Hanf wird ebenfalls schon lange in der Herstellung von Kleidern verwendet. Der Stoff stammt aus dem asiatischen Raum und wurde dort schon 3 Jahrtausende vor Christus zur Herstellung von Kleidungsstücken eingesetzt. Im 17. Jahrhundert wurde der Stoff dann nach Europa importiert, wo er zwar auch eingesetzt wurde, jedoch nicht so intensiv wie in den Herkunftsländern. Hanf wird besonders in der grünen Modebranche benutzt und schützt gut gegen UV-Strahlung.

Fazit

Schweiß entsteht, wenn die Körpertemperatur so hoch ist, dass das Nervensystem die Schweißdrüsen aktivieren muss, damit der Körper sich wieder abkühlt. Aber nicht nur höhere Temperaturen und anstrengende Tätigkeiten sorgen für Schweiß, auch Stresssituationen und ein veränderter Hormonhaushalt können einen schnell ins Schwitzen bringen. 

Bei der Wahl Ihrer Sommerkleidung sollten Sie auf drei Eigenschaften achten: die Saugfähigkeit, die Luftdurchlässigkeit und den Grad der Kühlung. Diese Eigenschaften finden Sie besonders in Stoffen aus Naturfasern, etwa Baumwolle oder Leinen, da diese von Natur aus dafür gemacht sind, besonders robust und luftdurchlässig zu sein, damit die Hautstellen unter der Kleidung leicht eine kühle Brise abbekommen können. 

Es ist unklug, sich Stoffe aus Kunstfasern für Ihre Sommergarderobe auszusuchen, da diese nicht so atmungsaktiv sind wie Naturfasern. Zudem sind Kunstfasern oft nicht sehr robust und rauen durch den Schweiß leicht auf, wodurch das Kleidungsstück schnell anfängt zu jucken und es unangenehm wird, das Kleidungsstück überhaupt zu tragen.

FAQ

In welchem Material schwitzt man schnell?

Man schwitzt schnell in Materialien aus Kunstfasern, da diese nicht luftdurchlässig sind und den Körper schlecht kühlen. Besonders schnell schwitzt man aber in Acrylstoffen, da diese äußerst schlecht die Temperatur ausgleichen.

Welcher Stoff wirkt kühlend?

Stoffe aus Naturfasern wirken kühlend auf die Haut, da sie von Natur aus atmungsaktiver sind und so einen guten Luftaustausch ermöglichen. Besonders kühlend ist hierbei Seide, ein dünner Stoff, der aus Seidenraupen gewonnen wird und gut auf der Haut aufliegt.

Welcher Stoff ist besonders atmungsaktiv?

Baumwolle gilt aufgrund ihrer Faserstruktur als besonders atmungsaktiv. Der Stoff kann jedoch noch mehr: Er ist robust, kühlend und extrem langlebig, zudem ist er pflegeleicht.