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Die Frage, ob Papierhandtücher oder Stoffhandtücher besser sind, lässt sich nicht so leicht beantworten. Um eine passende Antwort zu finden, müssen dafür zunächst mehrere Faktoren betrachtet und verglichen werden. Dazu gehören die Hygiene, der Nachhaltigkeitsfaktor sowie die Ökobilanz.

Wir erklären Ihnen deshalb im Folgenden, in welchen Bereichen Papier- bzw. Stoffhandtücher punkten und welche Reinigungsmethode wir Ihnen aufgrund dieser Faktoren empfehlen.

Papierhandtücher und Stoffhandtücher im Vergleich – Ökobilanz und Nachhaltigkeit

Bei der Betrachtung der Ökobilanz und Nachhaltigkeit spielt der gesamte Lebenszyklus der Handtücher eine wichtige Rolle – angefangen bei den Rohstoffen und der Herstellung, bis hin zur eigentlichen Nutzung und der Entsorgung bzw. dem Recycling.

Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß

Bei der Herstellung von Stoffhandtüchern aus Baumwolle wird im Schnitt 48 % weniger Energie verbraucht als bei der Produktion von Frischfaserpapier und ca. 40 % weniger als bei Recyclingpapier. Grund dafür ist die Wiederverwendbarkeit der Stoffhandtücher, wobei der Waschprozess den größten Teil des Energieverbrauchs ausmacht. Die Produktion der Baumwolle spielt hier nur eine untergeordnete Rolle und fällt kaum ins Gewicht.

Bei Papierhandtüchern dagegen geht der Großteil der Energie bei der Produktion verloren. Dabei verbraucht Frischfaserpapier während des Herstellungsprozesses allein schon ca. doppelt so viel Energie wie der Gesamtenergieverbrauch der Stoffhandtücher.

Zudem stammt ein großer Teil der Holzfasern für die Herstellung der Papierhandtücher aus dem Ausland – meist aus bereits überforsteten Gegenden wie etwa den Urwäldern Europas in Skandinavien oder dem Regenwald beispielsweise in Südamerika. Hinzu kommt noch der lange Transport.

Auch beim CO₂ -Ausstoß liegen Stoffhandtücher klar im Vorteil: Auf durchschnittlich 10.000 Handtrocknungen kommen zwischen 70 und 80 kg CO₂ zusammen – bei Recyclingpapier ist es mit über 120 kg fast die doppelte Menge und Frischfaserpapier kommt auf über 144 kg CO₂.

Nur beim Wasserverbrauch übertrifft Papier die Stoffhandtücher. Dies hat den Grund, dass für die Bewässerung der Baumwollfelder 87 % des Gesamtwasserverbrauchs nötig sind, dafür allerdings nur 13 % für die ca. 100 Waschzyklen, die ein Stoffhandtuch in seinem Leben durchläuft. Allerdings lässt sich der Wasserverbrauch an dieser Stelle auch reduzieren, indem das Waschwasser wieder aufbereitet wird – ein geschlossener Wasserkreislauf macht genau das möglich.
Diese beiden Faktoren entfallen natürlich für die Einweg-Papierhandtücher, deren Wasserverbrauch bei nahezu null liegt.

Abfall und Recycling

Es entstehen große Abfallmengen bei der Verwendung von Papierhandtüchern, da diese nach einer Nutzung weggeschmissen werden. Aus hygienischen Gründen dürfen Papierhandtücher außerdem, vor allem im Pflegebereich, laut Hygieneverordnung nicht wieder recycelt werden. Das bedeutet dementsprechend hohe Entsorgungskosten, da die Abfalleimer auf den Toiletten regelmäßig geleert werden müssen, sowie eine enorme Umweltbelastung, da die Papiertücher verbrannt werden.

Selbst wenn man Papierhandtücher recyceln lässt, können deren Fasern nur bis zu siebenmal wiederverwendet werden. Stoffhandtücher hingegen produzieren so gut wie keinen Abfall, da diese waschbar, bis zu 100 Waschzyklen lang einsetzbar und zusätzlich zu 100 % recycelbar sind.

Eine einzige Baumwolltuchrolle ersetzt im Laufe ihres gesamten Lebenszyklus mehr als 22.000 Papierhandtücher. Zudem können Stoffhandtücher am Ende dieses Kreislaufs recycelt und weiter zu neuen Putztextilien, wie beispielsweise Putzlappen oder Wischmopps, verarbeitet werden.

Bei durchschnittlich 10.000 Handtrocknungen fallen ca. 1,5 kg an Stoffhandtüchern an. Beim Papier sind es ca. 93 kg Recyclingpapier und ca. 68 kg Frischfaserpapier, das also ca. 95 % mehr Abfall produziert. Eventuell kann auch noch mehr anfallen, da die Papierspender auf öffentlichen Toiletten theoretisch unendlich viele Papierhandtücher ausgeben können und dementsprechend öfter nachgefüllt werden müssen.

Papierhandtücher oder Stoffhandtücher – Welche Variante ist hygienischer?

Im Vergleich zu elektrischen Händetrocknern sind alle Arten von Handtüchern hygienischer, da die Bakterien an den Stoffen haften bleiben und keine Luftkontamination verursachen. Nach dem Händewaschen ist es zudem wichtig, immer die Hände auch abzutrocknen, weil Bakterien und Viren auf feuchten Oberflächen besser überleben können.

Beim Vergleich von Papier- und Stoffhandtüchern wurde festgestellt, dass sich auf der Baumwolle am wenigsten Bakterien befinden. Baumwolle kann Feuchtigkeit besser aufsaugen als Papier und ist demnach hygienischer, denn es werden mehr Bakterien von den Händen abgewischt und aufgesogen.

Neben der Frage, ob Papierhandtücher oder Stoffhandtücher hygienischer sind, empfehlen wir Ihnen außerdem, sich über den richtigen Handtuchspender Gedanken zu machen. Handtuchspender gibt es in zwei Varianten: Standard und Automatikeinzug.

Beim Automatikeinzug wird der bereits benutzte Teil des Stoffhandtuchs automatisch vom Spender eingezogen und ein neuer Teil hinterhergeschoben. So ist eine hohe Hygiene gewährleistet, da bei jedem Besuch der Toilette ein frisches Handtuch vorhanden ist und die beiden Teile der Rolle in getrennten Kammern aufbewahrt werden.

Stoffhandtücher selber waschen oder mieten?

Textildienstleistungen für Mietkleidung werden immer beliebter, da man sich so die Anschaffungskosten sowie die Abfallentsorgung sparen und zudem Ressourcen schonen kann. Mittlerweile ist ein solcher Service nicht nur für Arbeitskleidung, sondern auch als allumfassender Waschraumservice mit Lieferung, Wartung und Abholung möglich.

Einer der Vorteile davon, einen Waschraumservice in Anspruch zu nehmen, ist, dass Sie sich selbst nicht mehr um die Reinigung kümmern müssen. Zudem kann so vermieden werden, dass gefährliche Rückstände ins Abwasser gelangen. Die Waschanlagen von Mietwäsche-Dienstleistern sind darauf eingestellt und reinigen das Wasser nach jedem Waschgang nicht nur, sondern fangen es in Behältern auf und können es so mehrfach verwenden.

Zudem werden durch das Mietwäsche-Konzept Ressourcen geschont, da nicht für jede einzelne Kundin oder jeden einzelnen Kunden Stoffhandtücher oder Berufskleidung hergestellt werden müssen und diese weiterverwendet werden können. Außerdem sparen Sie sich mit Miethandtüchern aus Baumwolle die Anschaffungskosten und Sie müssen sich nicht um die anschließende Entsorgung kümmern, da kein Abfall anfällt.

Fazit

Stoffhandtücher verbrauchen zwar beim Anbau des benötigten Rohstoffs Baumwolle viel Wasser, sind aber ansonsten die klaren Gewinner in den Kategorien Ökobilanz und Nachhaltigkeit. Sie verursachen kaum CO₂, können bis zu 100-mal gewaschen und anschließend sogar recycelt werden.

Papierhandtücher dagegen generieren aufgrund ihres komplizierten Herstellungsprozesses und der anschließenden Entsorgung eine große Menge an CO₂. Sie können zudem nicht wiederverwendet oder unendlich recycelt werden, sondern landen bereits nach einer Benutzung im Müll.

Aus hygienischer Sicht sind sowohl Papier- als auch Stoffhandtücher besser als Lufttrockner, welche die Bakterien durch Luftkontamination verbreiten können. Handtuchrollen aus Baumwolle saugen das Wasser jedoch besser auf als die Papieralternative und stechen dementsprechend auch beim Faktor Hygiene deutlich hervor.