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Arbeitskleidung ist häufig gesetzlich vorgeschrieben und daher steuerlich absetzbar. Aber was gilt für die steuerliche Absetzung von Arbeitskleidung für 2024? Wie viel dürfen Sie – pauschal und ohne Nachweis – von der Steuer absetzen? In diesem Artikel geben wir einen Überblick und Tipps, wie viel Arbeitskleidung Sie steuerlich absetzen können, um Ihre Steuerlast effektiv zu minimieren.

Was zählt steuerlich zur Arbeitskleidung?

Es stellt sich zunächst die Frage, was das Finanzamt überhaupt als Arbeitskleidung anerkennt?

Berufsspezifische Kleidung: Kleidung, die aufgrund ihrer Beschaffenheit oder ihres Aussehens eindeutig einem bestimmten Beruf zugeordnet werden können, z. B. Laborkittel für medizinisches Personal, Kochjacken in der Gastronomie oder Uniformen bestimmter Berufsgruppen wie Polizei oder Feuerwehr.

Schutzkleidung: In einigen Sektoren ist bestimmte Schutzkleidung wichtig für die Sicherheit der Beschäftigten. So muss beispielsweise auf Baustellen die richtige Kleidung getragen werden, weil sie den entsprechenden Schutz vor Verletzungen bietet. 

Arbeitskleidung mit Firmenlogo: Allgemeine Kleidungsstücke wie T-Shirts oder Pullover können als Arbeitskleidung angesehen werden, sofern sie durch Firmenlogos speziell für den beruflichen Gebrauch gekennzeichnet sind. Das Logo muss jedoch eine gewisse Größe und Sichtbarkeit aufweisen, damit die Kleidung als Arbeitskleidung anerkannt wird.

Regelungen

Die Regeln dafür, was in der Einkommensteuererklärung als Werbungskosten geltend gemacht werden darf, ist recht einfach: Wenn etwas für die Arbeit erforderlich ist, ist es absetzbar. Allerdings gibt es für die Arbeitskleidung einige Ausnahmen:

Private Nutzung: Der Arbeitgebende stellt Kleidung für die berufliche Nutzung zur Verfügung, die bestimmte Kriterien erfüllt. Dazu gehören zum Beispiel Uniformen und spezielle Anzüge, nicht aber Freizeitkleidung wie Jeans oder T-Shirts. Kleidung, die auch für die private Nutzung und für private Aktivitäten infrage kommt, wird nicht als Berufskleidung anerkannt. 

Mehrfachbeschäftigung: Weiterhin könnte es Schwierigkeiten geben, wenn Sie einen weiteren Beruf ausführen, bei dem Sie ebenfalls besondere Kleidung benötigen. Schließlich kann nur die Kleidung Ihrer Hauptarbeit abgesetzt werden.

Kleidung mit Firmenlogo: Das Finanzamt betrachtet ein T-Shirt mit einem aufgenähten Firmenlogo als Arbeitskleidung. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. So kann ein T-Shirt mit einem nur klein und kaum wahrnehmbar aufgenähten Firmenlogo nicht als Berufskleidung angesehen werden. Das Finanzamt kann je nach Größe des Logos eine Einzelfallprüfung vornehmen. Denn solange das Logo nicht zu groß ist, könnten die Artikel schließlich auch in Pausen oder Zuhause getragen werden.

Selbstgezahlte Kleidung: Übernehmen Betriebe einen Teil oder die gesamten Kosten für die Arbeitskleidung, können Sie diese nicht mehr selbst von der Steuer absetzen. Nur den Teil, den Sie selbst bezahlt haben, können Sie geltend machen.

Kleidung im Kleiderschrank Quelle: https://pixabay.com/de/photos/industrielle-sicherheit-logistik-1636390/

Wie viel Geld wird für Arbeitskleidung von der Steuer abgesetzt?

Derzeit liegt die Obergrenze der steuerlich absetzbaren Ausgaben bei 487,90 €. Wenn ein Kleidungsstück jedoch mehr kostet, kann der Abzug auf mehrere Jahre verteilt werden.

Wenn Sie den Abzug geltend machen wollen, müssen Sie nachweisen, dass die Kleidung speziell für die Arbeit gekauft wurde und dass sie „notwendig und typisch“ ist. Sie muss also ausschließlich für die Arbeit und nicht nur für die Freizeit verwendet werden.

Wie hoch ist die Pauschale?

Auch ohne Nachweis können Sie Arbeitskleidung pauschal von der Steuer absetzen. Falls Sie keine genauen Belege über die Kosten haben, steht Ihnen eine jährliche Pauschale von 110 € zu. Diese Summe bezeichnet man auch als Nichtbeanstandungsgrenze.

Reinigung der Arbeitskleidung steuerlich absetzen

Nicht nur der Kauf, sondern auch die Reinigung der Arbeitskleidung kann unter Umständen von der Steuer abgesetzt werden, sofern der Schmutz beruflich verursacht wurde. Wenn Arbeitskleidung zu Hause gewaschen wird, kann der Betrag berechnet werden. In diesem Fall sollten Sie folgende Aspekte beachten:

  • Wie viele Wochen pro Jahr abzüglich des Urlaubs und Krankheitstage wurde gearbeitet?
  • Wie heiß wurde die Wäsche gewaschen?
  • Für wie viele Personen wurde gewaschen?
  • Wie viel wog die Kleidung pro Waschgang?
WaschgangKosten für 2 Personen pro 1 kg WäscheKosten für 1 Person
pro 1 kg Wäsche
90 °C0,50 €0,77 €
60 °C0,48 €0,76 €
Fein0,60 €0,88 €

Trocknen der Arbeitskleidung steuerlich absetzen

Neben der Reinigung sind auch die Kosten zum Trocknen steuerlich absetzbar. Dabei kommt es auf die Art des Trockners an. 

Art des TrocknersKosten für 2 Personen

pro 1 kg Wäsche

Kosten für 1 Person
pro 1 kg Wäsche
Ablufttrockner0,26 €0,41 €
Kondenstrockner0,34 €0,55 €

Bügeln der Arbeitskleidung steuerlich absetzen

Nach der Reinigung und der Trocknung wird die Kleidung meistens gebügelt. Eine gebügelte Arbeitskleidung zählt zum sauberen Erscheinungsbild und wird meist sogar vom Unternehmen verlangt. Die Kosten, die für das Bügeln der Arbeitskleidung abgesetzt werden können, variieren je nach Person im Haushalt und belaufen sich auf 1 kg Wäsche:

  • 1 Person: 0,07 €
  • ab 2 Personen: 0,05 €

Rechenbeispiel

Angenommen, 1 Person wäscht jede Woche 1 kg Arbeitskleidung bei 60 °C und das bei 47 Arbeitswochen:

47 Arbeitswochen x 0,76 € = 35,72 €

Danach trocknet sie ihre Wäsche jedes Mal mit einem Kondenstrockner:

47 Arbeitswochen x 0,55 € = 25,85 €

Schließlich bügelt sie ihre Wäsche:

47 Arbeitswochen x 0,07 € = 3,29 €

Die Kosten für die Reinigung, das Trocknen und Bügeln ergeben zusammen:

35,72 € + 25,85 € + 3,29 € = 64,86 €

Diese 64,86 € können Sie in Ihrer Steuererklärung als Kosten für die Reinigung Ihrer Arbeitskleidung angeben, sofern diese beruflich verursacht und zu Hause durchgeführt wurde.

Wie viel Geld wird für Arbeitskleidung von der Steuer abgesetzt?

Die Kosten für Ihre Berufskleidung können entweder pauschal oder einzeln als Werbungskosten in der Steuererklärung abgezogen werden. Das Finanzamt kann von Ihnen zusätzliche Unterlagen wie Rechnungen und Quittungen verlangen. Sollten Ihnen solche Aufzeichnungen nicht vorliegen, können Sie trotzdem versuchen, die Pauschalmethode anzuwenden.

Es muss jedenfalls nachgewiesen werden, dass die Artikel als Berufskleidung gelten. Dazu können Quittungen über den Kaufpreis plus Versand- und Bearbeitungsgebühren dienen. Weiterhin müssen Sie Aufzeichnungen darüber führen, wofür der Artikel verwendet wurde. So können Sie zum Beispiel den Namen und die Beschreibung des Artikels aufschreiben und angeben, ob Sie ihn während der Arbeit getragen haben. 

Wenn Sie den Abzug selbst berechnen wollen, müssen Sie genau ermitteln, wie viel Sie für Ihre Arbeitskleidung ausgegeben haben. Dazu gehört alles von der Uniform bis zu Accessoires wie Mützen, Handschuhe oder Stiefel. Führen Sie über jeden Cent, den Sie für Ihre Arbeitskleidung ausgeben, Buch. Die folgenden Informationen sind dabei wichtig:

  • Kaufbeleg mit Datum und Preis
  • Bezeichnung und Beschreibung der Artikel
  • Verwendungszweck der Kleidung

Addieren Sie am Ende alle Ausgaben für die Arbeitskleidung sowie für deren gesamten Reinigungsprozess inkl. Trocknen und Bügeln und tragen Sie die Summe als weitere Werbungskosten in Ihrer Steuererklärung unter Anlage N (“Aufwendungen für Arbeitsmittel”), Zeile 46 ein. 

dmw – die Mietwäsche: kompetente Fachausstattung für Ihre Arbeitskleidung

All dies spricht für die Verwendung entsprechender Arbeitskleidung aus dem fachgerechten Handel. Bei uns können Sie Arbeitskleidung und nach dem Arbeitsschutzgesetz zertifizierte Schutzkleidung mieten, anstatt zu kaufen! Spezifisch für Ihr Unternehmen versehen wir die Kleidung nach Wunsch mit Logos. Sie werden sicher versorgt mit garantiert hochqualitativer Arbeitskleidung, die sich nach Ihrem Unternehmen richtet.

Koch in Kochjacke, der Essen auf Tisch serviert Quelle: https://pixabay.com/de/photos/koch-geschirr-restaurant-kochen-5993951/

Fazit

Wenn Sie Ihre Ausgaben für Arbeitskleidung von der Steuer absetzen möchten, müssen Sie darauf achten, dass es sich um spezifische Arbeitskleidung handelt, welche nicht im Privatleben getragen wird. Die Kleidung muss eine bestimmte Funktion für Ihren Job haben. Von Vorteil sind hier auch Firmenlogos. Sind diese Voraussetzungen gegeben, können Sie bis zu 487,90 € geltend machen. Außerdem gibt es eine Pauschale von 110 €.

FAQ

Wer darf Arbeitskleidung absetzen?

  • Arbeitnehmende, die berufsspezifische Uniformen tragen und selbst kaufen müssen
  • Arbeitnehmende, die Schutzkleidung tragen und selbst kaufen müssen
  • Arbeitnehmende, die Arbeitskleidung mit Firmenlogo tragen und selbst kaufen müssen
  • Selbstständige und Freelancer

Kann man Arbeitsschuhe von der Steuer absetzen?

Ja, Arbeitsschuhe können von der Steuer abgesetzt werden, sofern sie beruflich benötigt und ausschließlich beruflich genutzt werden.

Wo trage ich die Reinigung der Arbeitskleidung in der Steuererklärung ein?

Die Kosten für die Reinigung der Arbeitskleidung tragen Sie in der Steuererklärung als Werbungskosten in der Anlage N ein.