Stress am Arbeitsplatz zu vermeiden, das ist das gemeinsame Ziel von Arbeitgebenden und Mitarbeitenden. Denn körperlicher und psychischer Stress machen langfristig krank und leistungsunfähig. Gerade am Arbeitsplatz, einem Umfeld, das von Effizienz und Produktivität lebt, ist es wichtig, auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu achten.
Denn auch am Arbeitsplatz kann Stress erhebliche Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit sowie die berufliche Leistungsfähigkeit haben. 2020 gaben bereits 14 % der Erwerbstätigen an, in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt zu sein, da sie unter Zeitdruck stehen oder durch die Arbeit überlastet sind.
Und die Situation verschärft sich mit jedem Jahr: Es gibt zu einfach zu viel Arbeit und zu wenig Personal, das den wachsenden Ansprüchen trotzen kann. Gerade deshalb ist es essenziell, dass sich Arbeitgebende und Arbeitnehmende damit auseinandersetzen.
Damit Sie mit Ihren Mitarbeitenden einen besseren Umgang mit Stress am Arbeitsplatz finden können, haben wir von dmw – die mietwäsche Ihnen die wichtigsten Informationen rund um das Thema zusammengestellt.
Was ist Stress am Arbeitsplatz?
Stress am Arbeitsplatz – also beruflicher Stress – bezieht sich auf die körperliche und mentale Belastung. Sie wird durch die Anforderungen und Herausforderungen des Arbeitsumfeldes verursacht. Dabei übersteigen diese meist die individuellen Ressourcen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden oder es kommen zu viele Herausforderungen auf einmal vor.
Der Stress nimmt verschiedene Formen an. Beispiele sind Druck, Überlastung, Unsicherheit, Konflikte mit Mitmenschen oder auch unzureichende Unterstützung.
Langfristiger und unkontrollierter Stress am Arbeitsplatz wirkt sich irgendwann negativ auf die physische Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden aus. Ist ein bestimmter Punkt überschritten, kommen Mitarbeitende nicht mehr umhin, sich vom Arzt eine Krankmeldung zu holen. Bei vielen ist es dann schon zu spät und es droht ein langer Arbeitsausfall wegen Burn-out. Um die Gesundheit und Produktivität am Arbeitsplatz zu erhalten, sollten deswegen schon vorher stressreduzierende Maßnahmen ergriffen werden.
Das sind die 9 häufigsten Stressauslöser
Nicht alle Menschen reagieren auf die gleiche Weise auf Stress – so ist es auch am Arbeitsplatz. Es gibt viele verschiedene Ursachen, die vereinzelt oder zusammen auftreten können. Wodurch Stress am Arbeitsplatz entsteht, haben wir Ihnen zusammengefasst:
- Arbeitsbelastung: Eine hohe Arbeitsbelastung, die durch zu viele Aufgaben, zu wenig Personal, unrealistische Fristen oder einen übermäßigen Arbeitsdruck entsteht, kann Stress verursachen. Das führt zu Überforderung und der Schwierigkeit, Aufgaben rechtzeitig zu erledigen.
- Fehlende Work–Life-Balance: Eine ungleichgewichtige Verteilung zwischen Arbeits- und Privatleben – also eine schlechte Work-Life-Balance – führt dazu, dass Mitarbeitende das Gefühl haben, ständig erreichbar sein zu müssen. Diese Art von Stress geht über den Arbeitsplatz hinaus und kann sogar chronisch werden.
- Ungesunde Arbeitsbedingungen: Ein unangemessenes Arbeitsumfeld, sei es aufgrund von Lärm, schlechter Beleuchtung, unzureichender Belüftung oder ergonomischen Problemen, verursacht physischen Stress und beeinträchtigt die Gesundheit der Mitarbeitenden.
- Lange Arbeitszeiten und Überstunden: Die Notwendigkeit, regelmäßig lange Stunden zu arbeiten und Überstunden zu leisten, kann zu physischer und mentaler Erschöpfung führen. Das beeinträchtigt nicht nur den Job, sondern auch das Privat- und Familienleben.
- Konflikte und zwischenmenschliche Probleme: Konflikte mit Mitarbeitenden, Vorgesetzten oder Kunden sind häufige Beispiele für Stressoren. Schwierige zwischenmenschliche Beziehungen belasten die Arbeitsatmosphäre und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
- Arbeitsplatzunsicherheit: Unsicherheit in Bezug auf den Arbeitsplatz, wie drohende Entlassungen, ständige Umstrukturierungen oder unklare berufliche Perspektiven, verursachen starken Stress.
- Fehlende Unterstützung: Das Fehlen von Unterstützung seitens des Arbeitgebenden oder des Managements, sei es in Form von Ressourcen, Schulungen oder emotionaler Unterstützung, ist ein weiterer Stressfaktor. Mitarbeitende fühlen sich dadurch nicht wertgeschätzt oder alleingelassen.
- Hohe Erwartungen: Unrealistisch hohe Erwartungen an die Leistung, das Erreichen von Zielen oder die Bewältigung von Herausforderungen verursachen Druck. Mitarbeitende entwickeln das Gefühl, immer perfekt sein zu müssen.
- Gesundheitsprobleme: Wenn Mitarbeitende mit gesundheitlichen Problemen kämpfen oder sich um die Gesundheit ihrer Familienangehörigen sorgen, erhöht das die Belastung. Die Sorge um die Gesundheit beeinträchtigt die Konzentration und Produktivität und wirkt sich auf die Arbeit aus.
Arbeitgebende sollten sich bewusst sein, was an Ihrem Arbeitsplatz Stress verursachen könnte und Maßnahmen ergreifen, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern.
Wie erkennen Sie Mitarbeitende, die unter Stress am Arbeitsplatz stehen?
Die Folgen von Stress am Arbeitsplatz betreffen nicht nur Ihre Mitarbeitenden, sondern auch Sie als Arbeitgeber. Das macht es so wichtig, die Symptome rechtzeitig zu erkennen. Es schützt das Wohl Ihrer Mitarbeitenden, das Arbeitsklima und die Produktivität.
Stress äußert sich auf verschiedene Weisen – sowohl physisch als auch psychisch. Die Anzeichen sind dabei von Person zu Person unterschiedlich. Dennoch gibt es einige Warnsignale des Körpers, auf die Sie achten können und Symptome, die zeigen, wenn die Arbeit Ihre Mitarbeitenden krank macht.
- Körperliche Symptome: Stress äußert sich oft in körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenproblemen, Schlafstörungen, Verspannungen, erhöhtem Blutdruck oder Herzrasen. Chronische Müdigkeit und Erschöpfung können weitere körperliche Anzeichen sein.
- Emotionale Anzeichen: Häufige Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Nervosität oder anhaltende Traurigkeit sind weitere Symptome. Außerdem kann lang anhaltender Stress am Arbeitsplatz zu psychischen Gesundheitsproblemen wie Angstzuständen oder gar Depressionen führen. Gerade wenn sich Mitarbeitenden durch die Arbeit psychisch krank fühlen und solche Symptome aufweisen, sollte zu einer psychologischen Beratung geraten werden.
- Verändertes Verhalten: Gestresste Mitarbeitende ziehen sich möglicherweise zurück, wirken sozial isoliert, machen vermehrt Fehler, sind ungewöhnlich unkonzentriert oder zeigen in Extremfällen aggressives Verhalten.
- Kommunikationsprobleme: Schwierigkeiten in der Kommunikation, wie Konflikte unter Mitarbeitenden, vermehrte Missverständnisse oder das Auslassen von Informationen, weisen auf Stress hin.
- Abnahme der Arbeitsleistung: Ein nachlassendes Interesse an der Arbeit, verminderte Produktivität und Schwierigkeiten bei der Erledigung von Aufgaben können auf Stress zurückzuführen sein.
- Veränderte Essgewohnheiten: Stress kann sogar zu einem gesteigerten oder verringerten Appetit führen, was sich in Gewichtsschwankungen äußern kann.
- Suchtverhalten: Sucht ist ein bekanntes Warnsignal des Körpers. Einige Menschen versuchen, Stress durch ungesunde Bewältigungsmechanismen wie übermäßigen Alkoholkonsum oder das Rauchen von Zigaretten zu bewältigen.
- Sozialer Rückzug: Ein deutlicher Rückzug aus sozialen Aktivitäten und Beziehungen – auch außerhalb der Arbeit – kann ein Zeichen für Stress sein.
Dies sind einige Beispiele, wie sich Stress am Arbeitsplatz äußern kann. Es gibt natürlich noch viele weitere individuelle Symptome, die auftreten können, wenn einen die Arbeit krank macht. Als Arbeitgebende und Arbeitnehmende ist es enorm wichtig, diese Anzeichen ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Mit diesen 9 Maßnahmen sagen Sie Stress am Arbeitsplatz den Kampf an
Was gegen Stress hilft, kann für jede Person unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, verschiedene Ansätze und Übungen auszuprobieren und herauszufinden, welche am besten zur individuellen Situation passen. Für einen stressfreien Arbeitsplatz können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Zeitmanagement: Ein effektives Zeitmanagement hilft, den Arbeitsalltag besser zu organisieren und Stress durch unerledigte Aufgaben oder knappe Fristen zu reduzieren. Die Priorisierung von Aufgaben und die Verwendung von To-do-Listen zusammen mit den Mitarbeitenden sind dabei nützliche Werkzeuge. Dazu gibt es auch viele Tools, die im Team genutzt werden können.
- Pausen einplanen: Eine regelmäßige kurze Pause im Laufe des Arbeitstages baut Stress ab und hält die Konzentration aufrecht.
- Bewegung: Körperliche Aktivität ist eine effektive Methode zur Stressbewältigung. Sowohl kurze Spaziergänge als auch regelmäßige sportliche Übungen verbessern die Stimmung am Arbeitsplatz.
- Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung sind bewährte Methoden, um Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern.
- Soziale Unterstützung: Es hilft auch, sich mit anderen Mitarbeitenden auszutauschen und soziale Kontakte zu pflegen. Eine offene Kommunikation mit anderen über Gefühle und Anliegen ermöglicht es, Unterstützung in den Bereichen zu erhalten.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung trägt zur körperlichen und mentalen Gesundheit bei. Vermeiden Sie übermäßigen Koffeinkonsum und greifen Sie zu gesunden Snacks.
- Work-Life-Balance: Setzen Sie klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Versuchen Sie, nicht ständig erreichbar zu sein, und gönnen Sie sich regelmäßige Erholungszeiten!
- Berufliche Weiterentwicklung: Investieren Sie in berufliche Entwicklung und Fähigkeiten, um sich sicherer und kompetenter bei der Bewältigung von Aufgaben zu fühlen.
- Professionelle Hilfe: Wenn der Stress am Arbeitsplatz überwältigend wird und sich auf die psychische Gesundheit auswirkt, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Therapie kann effektive Techniken zur Bewältigung psychischer Belastungen bieten.
So vermeiden Sie Stress an Ihrem Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz sind Stress und Belastungen leider oft unvermeidbar. Dennoch gibt es eine Vielzahl bewährter Maßnahmen zur Bewältigung, die Mitarbeitenden und Arbeitgebenden gleichermaßen helfen. Zeitmanagement, Pausen, körperliche Aktivität, Entspannungstechniken und soziale Unterstützung sind Methoden für einen besseren Umgang mit Stress.
Gleichzeitig ist es wichtig, Stressoren zu identifizieren und aktiv anzugehen, sei es durch Kommunikation, Delegieren von Aufgaben oder die gemeinsame Suche nach Lösungen mit den Arbeitnehmenden. Eine ausgewogene Work-Life-Balance und der gezielte Ausbau von beruflichen Fähigkeiten tragen ebenfalls zur Stressreduzierung bei. Bei anhaltendem und überwältigendem Stress sollten professionelle Hilfsquellen in Betracht gezogen werden.
Die Kombination dieser Strategien kann ein gesünderes und produktiveres Arbeitsumfeld schaffen, in dem Mitarbeitende besser in der Lage sind, mit den Herausforderungen des Berufslebens umzugehen und Ihr Unternehmen wachsen kann.
FAQ
Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei der Entstehung von Stress am Arbeitsplatz?
Eine positive Kultur, die Werte wie Respekt, Zusammenarbeit und Wertschätzung betont, fördert das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und mildert stressige Situationen ab. Hingegen verstärkt eine toxische Kultur, die Wettbewerb über Kooperation stellt, hohe Erwartungen ohne angemessene Unterstützung setzt und schlechte Kommunikation fördert, Stress am Arbeitsplatz.
Was passiert bei Stress im Körper?
Bei Stress wird im Körper der sogenannte “Fight or Flight” Modus ausgelöst. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, da es die Leistungsfähigkeit und Konzentration erhöht. Wenn dieser Stress aber anhält und der “Fight or Flight” Modus ein ständiger Begleiter im Alltag ist, führt das zu Stagnation, Überforderung, Burn-out und langfristig auch zu Krankheitssymptomen wie erhöhtem Blutdruck und Herzproblemen.
Können sich Arbeitnehmende wegen Stress auf der Arbeit krankschreiben lassen?
Ja, Arbeitnehmende können sich wegen Stress am Arbeitsplatz krankschreiben lassen, falls es ihnen unmöglich ist, der Tätigkeit nachzugehen. Dabei sind bis zu 39 Tage Krankschreibung möglich.