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Muskel-Skelett-Erkrankungen – kurz MSE – sind der häufigste Grund für Krankschreibungen in Deutschland. Vier von fünf Deutschen erleben im Laufe ihres Arbeitslebens diverse Beschwerden, die auf MSE zurückzuführen sind. Dazu zählen Schädigungen der Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder, Knochen und Nerven, die durch kontinuierliche Überbelastungen, strapazierende Bewegungen oder mangelnde Arbeitsschutzkleidung hervorgerufen werden können.

Betroffene erleben Schmerzen, Verspannungen oder Deformierungen. Diese Beschwerden können kurzzeitig sein, in einigen Fällen aber auch bis hin zur Arbeitsunfähigkeit führen. Gut ausgeführte Sicherheitsvorschriften können bereits einige Risiken verhindern. Um sich dauerhaft und wirkungsvoll vor Muskel- und Skeletterkrankungen zu schützen, ist eigene Vorsorge aber ebenso essenziell. 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie derartige Schädigungen entstehen und lernen 10 Tipps zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen kennen.

Was sind Muskel-Skelett-Erkrankungen?

Die Bezeichnung „Muskel-Skelett-Erkrankungen“ bezieht sich auf ein breites Spektrum an gesundheitlichen Störungen, die Muskeln, Gelenke, Knochen, Sehnen, Bänder, Blutgefäße und Nerven betreffen können. Diese Krankheitsbilder sind für eine Reihe von Symptomen verantwortlich, die von leichten Beschwerden bis zu intensiven Schmerzen und funktionalen Einschränkungen variieren können. Beispiele für solche Erkrankungen sind das Karpaltunnelsyndrom, Gelenkschmerzen und Bandscheibenvorfälle.

Was verursacht Muskel-Skelett-Erkrankungen?

Muskel-Skelett-Erkrankungen entstehen durch wiederholte Belastungen, ungünstige Arbeitshaltungen, körperliche Überlastung und andere zusätzliche Faktoren wie mangelnde Arbeitsschutzkleidung, die im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten können. 

Das tägliche Tragen schwerer Lasten beispielsweise kann zu Rückenschmerzen oder sogar einem Bandscheibenvorfall führen. Auch wiederholte oder sehr einseitige Belastungen und lang andauernde statische Haltungen können Muskel-Skelett-Erkrankungen begünstigen. 

Zudem kann das Arbeiten mit vibrationsintensiven Geräten, extreme Temperaturen und das Verwenden von unangemessenen oder nicht einstellbaren Geräten oder Arbeitsmöbeln dazu führen, dass Muskeln, Gelenke und Nerven besonders stark und kontinuierlich strapaziert werden.

Einige Berufsgruppen, die physisch besonders herausfordernd sind, sind besonders gefährdet, an der einen oder anderen Art von MSE zu erkranken. Vor allem Arbeitende in Landwirtschaft, Bau, Handwerk, Pflege, Gastronomie und Dateneingabe sind davon betroffen.

Die Symptome sind schmerzhaft und langfristig, sie können meist lange Ausfallzeiten bedeuten. Deswegen ist eine Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen wichtig.

So schützen Sie sich:

Damit Sie sich effektiv vor solchen Langzeitbeschwerden schützen können, haben wir hier 10 wirkungsvolle Tipps zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen.

1. Die richtige Arbeitskleidung

Ein gutes Schuhwerk, Kniepolster oder Stützgurte: die richtige Arbeitskleidung spielt eine essenzielle Rolle bei der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sie kann effektiv Belastungen reduzieren und Verletzungen verhindern.

So können spezielle Arbeitskleidungsstücke die Stabilität von Gelenken erhöhen und körperliche Belastungen verringern. Diese Ausrüstung ist daher bei Aufgaben wie Heben von schweren Lasten oder knienden Tätigkeiten nützlich. 

Auch eingebaute Polsterung oder Dämpfung kann bei Aktivitäten helfen, bei denen Vibrationen oder Stöße auftreten, wie zum Beispiel bei Arbeiten mit vibrationsintensiven Maschinen oder Werkzeugen. Arbeitskleidung, die vor extremen Temperaturen oder Lärmbelastung schützt, kann ebenfalls Muskel- und Skeletterkrankungen verhindern.

Eine richtige und passende Arbeitskleidung ist also unabdingbar, wenn Sie die Mitarbeitenden wirkungsvoll und langanhaltend schützen wollen. Vor allem in Berufen, die nach speziellen, persönlichen Schutzausrüstungen verlangen – aber selbstverständlich auch bei jeder anderen Arbeit – ist eine qualitativ hochwertige Arbeitskleidung von größter Wichtigkeit!

2. Arbeitsumfeld abstimmen

Fehlende ergonomische Unterstützung am Arbeitsplatz oder in der Freizeit kann zu muskulären Ungleichgewichten und Schmerzen führen. Vor allem bei langem Sitzen ist es daher wichtig, einen richtig eingestellten Arbeitsplatz zu pflegen. Dazu gehören nicht nur Stühle oder Sitze, sondern auch Monitore, Tische oder Schaltflächen. All diese Gerätschaften sollten – ob sitzend oder stehend – eine natürliche Körperhaltung fördern.

Des Weiteren sollten Sie sich so gut wie möglich auf Ihr individuelles Arbeitsfeld abstimmen. Wenn Sie in Ihrem Job beispielsweise lange auf einen Bildschirm schauen, kann sich die Anschaffung einer geeigneten Bildschirmbrille mit Blaulichtfilter lohnen. Achten Sie darauf, dass auch kleine Arbeitsgeräte wie Maus und Tastatur an Ihren Körper, Ihre Haltung und Ihre Tätigkeit korrekt angepasst sind, um jegliche Strapazierung zu minimieren.

Schlechte Beleuchtung und eine kalte Arbeitsumgebung können erhebliche Belastung verursachen – legen Sie sich bei Bedarf geeignetes Zubehör oder Schutzkleidung zu, um Belastungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken.

Frau von der Seite, die Schmerzen am unteren Rücken aufweist, indem sie sich auf diese Stelle fasst

3. Richtige Körperhaltung 

Besonders bei sehr statischen Tätigkeiten, bei denen man über lange Zeit sitzt oder kniet, bei repetitiven Handlungsabfolgen, aber auch bei stehenden Tätigkeiten sollten Sie auf eine richtige Körperhaltung achten. Halten Sie Ihren Rücken möglichst gerade und lassen Sie Ihre Gelenke wann immer möglich in neutraler Position. Vermeiden Sie unnötige Spannungen, krumme Haltungen und Druckstellen.

Halten Sie während Ihrer Arbeit gelegentlich inne, um sich auf Ihre Ergonomie zu besinnen. So können schlechte Haltungsgewohnheiten vermieden werden. Wechseln Sie zudem gelegentlich zwischen Sitz- und Stehgewohnheiten, um Steifheit zu vermeiden.

4. Richtige Arbeitstechnik

Vor allem bei Tätigkeiten, die körperliche Belastungen voraussetzen – das Tragen von Lasten, wiederholte Bewegungen oder andere Arten körperlicher Aktivität – ist es wichtig, zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen auf die richtige Arbeitsweise und schonende Bewegungsabläufe zu achten.

Um schwere Lasten zu tragen, sollten Sie beispielsweise die Knie beugen und währenddessen Ihren Rücken gerade halten, sodass das Gewicht gleichmäßig über Ihren Körper verteilt wird und punktuelle Belastungen der Wirbelsäule vermieden werden können. Halten Sie schwere Lasten nahe am Körper, um die Belastung auf Ihre Arme und Ihren Rücken zu minimieren.

Richtige Hebe- und Tragetechniken entlasten dabei auch Knie, Hüfte und Gelenke. Indem Sie auf angemessene Bewegungsabläufe achten, beugen Sie dementsprechend Gelenkproblemen und Bandscheibenvorfällen vor.

5. Hilfreiches Zubehör

Eingeschränkte Handlungsspielräume und Druckstellen können auf Dauer eine erhöhte Belastung für Ihren Körper bedeuten. Um Hände, Nacken und auch Ohren und Augen zu entlasten und Ihnen Flexibilität und Bewegungsfreiheit zu garantieren, kann es sich daher lohnen, sich geeignetes Zubehör für den Arbeitsalltag anzuschaffen.

Beinhaltet Ihre Tätigkeit zum Beispiel häufiges Telefonieren, kann ein gutes Headset Ihre Nackenmuskulatur und Handgelenke schonen. Durch geeignetes Zubehör können Sie eventuellen Muskelverspannungen entgegenwirken. Auch durch beispielsweise den Gebrauch von Kopfhörern können Sie Ihr Gehör schonen.

6. Pausen einhalten

Planen Sie immer wieder eine kurze Pause ein, um Steifheit und Verspannung vorzubeugen. Lösen Sie sich in der Pause aus Ihrer Arbeitsposition, stehen Sie auf, bewegen Sie Ihre Gelenke und dehnen Sie besonders beanspruchte Muskeln, um sie zu lockern und zu entlasten.

In Deutschland sind Pausenzeiten aus gutem Grund festgelegt worden: Sie dienen dazu, dem Körper eine notwendige Erholungsphase von der körperlichen oder geistigen Tätigkeit zu geben. Daher dienen sie der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen.

7. Dehnen, Bewegen, Aufwärmen

Bewegungsvielfalt ist gesund! Bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten könnten Sie den Tag mit geeigneten Aufwärm- und Dehnübungen beginnen, um Ihre Muskeln und Gelenke schonend auf die Arbeit vorzubereiten. Integrieren Sie außerdem regelmäßige Bewegungen in Ihren Arbeitsalltag und wechseln Sie gelegentlich Positionen, um Steifheit zu vermeiden.

Dadurch fördern Sie die Durchblutung der Muskeln und die Mobilität der Gelenke. Bei bereits entstandenen Verletzungen, beispielsweise Zerrungen, Verstauchungen oder Gelenkschmerzen, können sanfte Dehnübungen und stetige, vorsichtige Bewegung sogar den Heilungsprozess beschleunigen.

Arbeiter in kompletter Chemikalienschutzausrüstung in Lagerhallle

8. Die eigenen Grenzen (er)kennen

Die Handhabung von Lasten und diversen Arbeitsgeräten kann nicht nur auf lange Sicht Schädigungen verursachen, sondern auch kurzfristig Erschöpfung herbeiführen. Ständiges Auslaugen des eigenen Körpers wirkt auf vielen Ebenen gesundheitsschädigend und führt auf Dauer zu einem Verlust an Lebensqualität.

Es ist überaus wichtig, dass Sie Ihre eigenen körperlichen und geistigen Grenzen erkennen und wenn nötig Pausen oder Auszeiten einlegen, um sich zu schonen. Individuelle Faktoren wie Alter und Krankengeschichte sind immer wichtig zu beachten, um Ihre Gesundheit so lange wie möglich erhalten zu können.

Erhebliche Belastung jeglicher Art – wie das tägliche Tragen von Lasten oder lang anhaltender Stress – wirken auch bei verschiedenen Faktoren und Voraussetzungen schädlich. Hören Sie auf Ihren Körper und scheuen Sie sich nicht davor, geeignete Pausen einzulegen.

9. Stressmanagement 

Eine gute seelische Verfassung ist genauso wichtig wie richtige Körperhaltung und Bewegung. Psychische Belastungen wie Stress wirken sich nicht nur auf Ihre Konzentration und Arbeitsleistung aus, sondern auch auf Ihre Gesundheit!

Integrieren Sie gesunde Bewältigungsstrategien in Ihren Alltag, um Muskelverspannungen, Kopf- oder Nackenschmerzen zu vermeiden. Das können beispielsweise sportliche Betätigungen wie Meditation, Yoga oder gezielte Entspannungsübungen sein.

Um Stress im Alltag zu entgehen, sollten Sie neben einem gesunden Lebensstil auch einen guten Ausgleich zwischen Arbeits- und Privatleben Priorität einräumen. Schaffen Sie sich Zeit, um Freizeitbeschäftigungen nachzugehen, und legen Sie Auszeiten für genügend Schlaf, soziale Interaktionen und anderweitige persönliche Interessen ein.

Um psychische Belastungen zu vermeiden, gehört nicht nur, auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu achten – physischer sowie mentaler Natur – sondern auch gesunde Grenzen zu setzen und die eigene Zeit effizient zu managen. Auch professionelle, therapeutische Hilfe kann Sie bei der Pflege Ihrer seelischen Gesundheit unterstützen.

10. Gesunder Lebensstil

Ein gesundheitsbewusster Alltag ist eine gute Strategie zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Dazu gehören, dass Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Viele Erkrankungen am Arbeitsplatz lassen sich außerdem durch Stärken der Muskeln und Gelenke vermeiden. Ausgewogene sportliche Betätigungen wie gezieltes Kraft- und Mobilitätstraining beugt Verletzungen und Verspannungen effektiv vor.

Ebenso wichtig für Ihre körperliche Gesundheit ist ausreichender Schlaf. Gute Erholung spielt eine wichtige Rolle für die Regeneration von Muskeln und Gewebe und trägt zudem zur Verringerung des Stresspegels bei. Versuchen Sie also, einen geregelten Schlafrhythmus und ausreichende Tiefschlafphasen einzuhalten.

Fazit

Im Alltag oder bei der Arbeit sind psychische und physische Belastungen unvermeidbar. Dennoch können Sie zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen einiges tun. Um Schädigungen und Schmerzen so gut und lang wie möglich zu entgehen, sollten Sie vor allem auf angemessene und abwechslungsreiche Bewegung, eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Arbeitsumgebung und eine passende Arbeits- oder Schutzkleidung achten.

Besonders die richtige Kleidung hilft Ihnen dabei, unnötige Verletzungen zu meiden, Belastungen vorzubeugen und körperliche Risiken zu minimieren. Bei der Auswahl der richtigen Schutzkleidung sollten Sie sich daher ausschließlich auf qualitativ hochwertige Anfertigungen halten.

Bei der richtigen Auswahl und Anfertigung Ihrer Arbeits- und Schutzkleidung können Sie sich daher ganz auf dmw – die Mietwäsche verlassen!

FAQ

Was sind Ursachen für Muskel-Skelett-Erkrankungen?

Kontinuierliche Fehlbelastungen führen zur Überbeanspruchung des Muskel-Skelett-Systems. Langes Sitzen, schweres Tragen oder mangelnde Bewegung im Alltag und während der Arbeit können dazu führen, dass Muskeln oder Gelenke schneller degenerieren oder chronische Schmerzen verursacht werden.

Wie erkenne ich Muskel-Skelett-Erkrankungen?

Symptome von Muskel-Skelett-Erkrankungen können sich beispielsweise durch schnelle Ermüdung nach langer Arbeitszeit ohne Pausen äußern. Auch krampfartige Muskelschmerzen, allmähliche Abnahme von Muskulatur oder auch orthopädische Schäden wie Verformungen an Knochen oder Gelenken können ein Hinweis auf eine mögliche Erkrankung geben. Bei Anzeichen oder Verdacht auf bestehende Verletzungen sollten Sie sich zeitnah an ärztliches Fachpersonal wenden!

Wie kann ich mich vor Muskel-Skelett-Erkrankungen schützen?

Ein gesunder Lebensstil und die richtige Arbeitskleidung helfen bei der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung, ausreichende Pausen, Vermeidung von Stress und falsche Hebe- oder Tragetechniken sowie angemessene Schutzkleidung können Muskel-Skelett-Erkrankungen vorbeugen.